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Führung beginnt im Kopf!


In der Folge 28 meines Podcast "Die Leadership Safari", ging ich darauf ein, wie wichtig es ist, dass Führungskräfte in der Lage sind, sich selbst zu führen. Leadership beginnt bei dir selbst!


Der Alltag als Führungskraft stellt uns laufend vor zahlreiche Herausforderungen. Sich verändernde wirtschaftliche Voraussetzungen, schwierige Mitarbeitende oder stockende Zielerreichung, um einige zu nennen. Umstände die sich auf das ganze Unternehmen, Mitarbeitende und natürlich auch die Führungskräfte selbst auswirken. Für zahlreiche Menschen eine Einladung, sich in die Opferrolle zurückzuziehen. Letztlich genau das, was eine Führungskraft nicht tun sollte. Doch wie umgehen mit Zweifeln, negativen Szenarien im Kopf oder innerem Widerstand eine spezifische Herausforderung anzugehen?


Führungskräfte müssen fähig sein, sich selbst und damit die eigenen Gedanken zu reflektieren!


In meinen 16 Jahren als Führungskraft habe ich diese Momente mehrfach durchlebt, insbesondere zu Beginn meiner Führungslaufbahn. Mit wachsender Erfahrung steigert sich die Fähigkeit die eigenen Gedanken, Wahrnehmungen und Gefühle zu managen, doch es handelt sich um eine Herausforderung, der man sich immer wieder stellen muss. Meine Zeit im afrikanischen Busch hat mir auch dabei geholfen, solche Momente und so manche typischen Gedankengänge differenzierter zu betrachten. Das mag besonders damit zusammenhängen, dass Entscheidungen und Handlungen in der Wildnis, weitaus weitreichendere Konsequenzen mit sich bringen können, als dies im normalen europäischen Alltag meist der Fall ist. Nachts einem Leoparden "Auge in Auge" gegenüberzustehen, lässt beispielsweise die Konfrontation mit schwierigen Mitarbeitenden in einem wesentlich entspannteren Licht erscheinen. Eine solche "Extremsituation" hat den Vorteil, dass sie einen inneren Prozess auslöst. Man besinnt sich selbst wesentlich intensiver auf sich als in anderen Situationen.


Drei typische Gedankengänge aus dem Führungsalltag dienen als Beispiel, wie eine Führungskraft die eigenen Gedanken in die richtige Richtung führen kann.


Zweifel

Wie viele Male habe ich daran gezweifelt das bevorstehende Mitarbeitergespräch meistern zu können, hatte Bedenken, ob sich die Ziele erreichen lassen oder war unentschlossen, ob meine Entscheidung die richtige ist. Mit der Zeit habe ich erkannt, dass die Hauptursache für meine Zweifel darin liegt, dass ich von mir selbst Perfektion erwartete. Mit diesem Anspruch baute ich mir selbst einen hohen Druck auf. Erst mir selbst zuzugestehen, nicht perfekt sein zu müssen, hat mir ermöglicht mit meinen Zweifeln konstruktiv umzugehen. Ausserdem habe ich die Überzeugung verankert, dass gerade Rückschläge und Niederlagen die grösste Quelle an Lern- und Entwicklungspotential bereithalten.


Negative Szenarien

Egal ob im Führungsalltag oder im Busch, es gibt viele Situationen, die nicht vorhersehbar sind. Mit entsprechender Vorbereitung und Aufmerksamkeit lässt sich die Entwicklung der Dinge wesentlich besser kalkulieren. Es wird aber immer Situationen geben, die schwer einzuschätzen und undurchsichtig sind oder eine überraschende Wendung nehmen. Leider tendieren Menschen häufig dazu, in ihren Gedanken ein Szenario zu erschaffen, dass viel negativer ist, als es in Wirklichkeit jemals sein wird. Bewusst eine positive Entwicklung in Gedanken zu generieren, wirkt dem entgegen. Zudem hilft es sich klarzumachen, dass sich viele Umstände einfach unserer Kontrolle entziehen. Wenn wir uns darauf konzentrieren aus der Situation das Beste zu machen, statt uns auszumalen was noch alles schief gehen könnte, dann sind wir in der Lage, in solchen Momenten auch die Möglichkeiten und Chancen zu erkennen.


Innerer Widerstand

Besonders herausfordernde Aufgaben in der Mitarbeiterführung haben die unangenehme Eigenschaft in unseren Gedanken Widerstand auszulösen. Die Konfrontation zu vermeiden oder die Entscheidung zu vertagen sind beliebte, aber unproduktive Mittel, um dieser Situation zu begegnen. Doch nicht nur im Kopf, auch das Bauchgefühl kann sich hier zu Worte melden. Als Führungskraft sollen wir jedoch gerade solche Herausforderungen aktiv angehen, dem Widerstand nachzugeben ist also keine Option. Und trotzdem kann ich genau hinhören, was will mir der Widerstand sagen, was verbirgt sich dahinter. Aus diesen Informationen erhalten wir wertvolle Erkenntnisse, die es uns ermöglichen, uns noch besser vorzubereiten oder das eigentliche Problem wirklich anzugehen, insbesondere wenn es in Wahrheit bei uns selbst liegt.


Ein Opfer ergibt sich der Situation und hadert mit den Umständen, versucht Verantwortliche zu benennen und die eigene Untätigkeit zu rechtfertigen. Die Verantwortung einer Führungskraft liegt jedoch genau im Gegenteil. Die eigenen Gedanken zu sortieren, eine aktive Rolle zu übernehmen und sich der Herausforderung zu stellen.



Mitarbeiterführung beginnt bei der Führungskraft selbst, in ihrem Kopf. Um Zweifel, negative Szenarien und Widerstände angehen zu können, sollte eine Führungskraft in der Lage sein, sich selbst zu reflektieren. Die richtige Balance zwischen kritischer und optimistischer Betrachtung ist hierbei ausschlaggebend. Selbstreflexion ist keine Zauberkraft, sie kann gelernt und trainiert werden! Die Belohnung ist wertvolle Erkenntnis über sich selbst und neue Potentiale, die sich eröffnen.


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